tauern-sports goes Westalps 2.0

Nach unserer letztjährigen, unvergesslichen Mont-Blanc-Tour wussten wir sofort: Nächstes Jahr geht es wieder in die Westalpen, dorthin wo man über die Wolken zu den wunderschönsten Plätzen steigt!
Der diesjährige Trip war ganz der italienischen Seite der Westalpen gewidmet - Aosta here we come!

 

Los ging es in Courmayeur, einer kleinen, urigen Stadt mit unfassbarer Kulisse, die ihrem Namen alle Ehre macht: Cour = Gericht, Mayeur = Bürgermeister. Hieraus schließen wir, dass man sich beim Bergsteigen in all seinen Facetten unter Beweis stellen kann.

 

Grandioser Ausblick

 

Fährt man mit dem Skyway Courmayeur hinauf in die windigen Höhen, warten bereits riesige Felszacken und Türme darauf, sich gnadenlos bis hin zum Gipfel des Mont-Blanc-Massivs hinaufzuschlängeln. Ganz hinten dürfen wir den Peuterey-Grat erblicken, den wir mit großer Ehrfurcht bestaunen - dafür müssten wir aber wohl doch noch ein bisschen trainieren!

 

Peuterey-Grat im Hintergrund

 

Auch am Kuffnergrat, der am Mont Maudit endet und der Diavolo, welcher am Tacul du Mont Blanc seinen Gipfel findet, herrschen beste Bedingungen. Wir haben jedoch die andere Seite ins Auge gefasst: Der Rochefortgrat soll es werden! Ein wunderschöner Schneegrat, der sich teilweise wie Schaumrollen um die spitze Kante des Gebirges schlingt. Ein atemberaubender Anblick!

 

Rochefort-Grat

 

Zur Akklimatisation begaben wir uns am ersten Tag noch hin zum Grat des Tour Ronde, an welchem wir die Gegend mit Ehrfurcht bestaunen konnten und durch feine Kletterei bis hin zum Gipfel auf unsere Kosten kamen Danach ging es in die Torinohütte, die direkt am Austieg des Skyway Courmayeur thront.

 

Tour Ronde

 

Nach einer eher kurzen aber gemütlichen Nacht starteten wir um 02:30 Uhr los in Richtung Einstieg des Rochefort-Grates. Noch etwas Eis und Schnee waren in den Kletterpassagen vor dem Dent du Geant zu finden, was die gesamte Kletterei noch etwas interessanter machte. Ohne große Probleme fanden wir unseren Weg bis hin zum Zahn des Riesen. Prächtig ragte er den Himmel empor, während dieser allmählich zu brennen begann. Sprachlos verbrachten wir dort ein paar Minuten und ließen die Morgenstimmung wirken. Danach stiegen wir in den Rochefortgrat ein. Wir fanden dort beste Bedingungen und gelangten schnell und problemlos zum Aiguille du Rochefort.

 

Am Fuße des Riesenzahnes

 

Weiter hinten konnten wir den ausgesetzten Grat der Grandes Jorasses bestaunen. Dort verweilten wir kurz und traten dann wieder den Rückweg an: Ein bisschen abklettern, ein bisschen abseilen und vor allem, wie immer: Genießen!

 

Grandes Jorasses im Hintergrund

 


Am nächsten Tag fuhren wir nach Staffal, um noch eine Nacht auf der Gnifetti-Hütte im Monte-Rosa-Gebiet zu verbringen. Wir stiegen zum Punta Giordani auf - die Mittagssonne brannte auf der Haut und es war windstill. So viel geschwitzt haben wir lange schon nicht mehr! Der mühsame Anstieg hat sich jedoch gelohnt, da wir noch den Grat hin zur Vincent-Pyramide in Angriff nahmen. Der eher unbekannte Grat entpuppte sich als wahres Geschenk: Schöne Kletterei mit Aussicht in die furchteinflößenden Osthänge des Monte-Rosa-Gebietes.

 

Grat zur Vincent-Pyramide

 

Auch die Parrotspitze, die Ludwigshöhe, das Schwarzhorn und das Balmenhorn (auch Rockia-Nera genannt) strahlten in all ihrer Pracht. Schnell waren wir auf der Capanne Gnifetti angekommen und wurden auch schon mit einem Bier und selbstgemachter Pizza begrüßt. Diese Hütte ist besonders empfehlenswert: Gastfreundschaft und Essen TOP!

 

Ausblick von der Gnifetti-Hütte

 


Nach einem eher längeren Abend mit Kartenspiel und Rotwein beschlossen wir, am nächsten Tag noch der Ludwigshöhe einen Besuch abzustatten. Wir machten einen Early-Bird, um früh genug die lange Heimreise antreten zu können. Müde und zufrieden fahren wir nach Österreich zurück und schwelgen sicherlich noch lange in den abenteuerlichen und wunderschönen Erinnerungen an die Berge im Westen.

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